
Globale Cloud-Ausfälle bei Cloudflare und Google – Was Unternehmen daraus lernen sollten
Die Hintergründe der Ausfälle: Ein Blick hinter die Kulissen
Am 12. Juni 2025 kam es weltweit zu großflächigen Störungen zentraler Cloud-Anbieter. Sowohl der internationale Content-Delivery-Netzwerk-Betreiber Cloudflare als auch die Google Cloud Plattform meldeten massive Ausfälle, die diverse IT-Dienste und Anwendungen auf der ganzen Welt beeinträchtigten. Gerade weil sich immer mehr Unternehmen auf Cloud-Lösungen stützen, bleibt die Frage: Wie konnte es zu solchen weitreichenden Einschränkungen kommen und welche Lehren sollten Administratoren sowie Entscheider daraus ziehen?
Betroffen waren bei Cloudflare wichtige Dienste wie Access, WARP, Gateway, Workers AI, das zentrale Cloudflare-Dashboard sowie Zero-Trust- und Sicherheitsfeatures. Auch Google kämpfte zeitgleich mit massiven Störungen, unter anderem bei Cloud Storage, Cloud DNS sowie Workspace-Anwendungen wie Gmail und Kalender. Zahlreiche Organisationen, Startups und Konzerne weltweit mussten mit Ausfällen und Performanceproblemen kämpfen.
Ursachenanalyse: Technische Schwachstellen in der Cloud-Architektur
Gravierend war vor allem der Ausfall der Cloudflare-eigenen Dateninfrastruktur, genauer gesagt des Dienstes Workers KV. Diese verteilte Key-Value-Datenbank ist ein zentrales Rückgrat für viele Cloudflare-Services und sorgt zum Beispiel für Authentifizierungen, die Speicherung von Konfigurationsdaten und die Verteilung statischer Inhalte. Die Störung entstand letztlich durch einen externen Zulieferer, auf dessen stabile Anbindung sich Cloudflare in diesem Bereich verlassen hatte. Mit dem Ausfall kam es zu Fehlern bei der Anmeldung, der Nutzung von Clouddiensten, der Zero-Trust-Infrastruktur sowie bei KI-Anwendungen, Streams und dem WARP-Client.
Glücklicherweise gab es laut Cloudflare keinen Sicherheitsbruch und es wurden keine Daten kompromittiert oder verloren. Dennoch bleibt dieser Vorfall ein klares Signal dafür, wie selbst modernste, verteilte Systeme durch einzelne Engpässe in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden können – insbesondere dann, wenn kritische Komponenten zu sogenannten “Single Points of Failure” werden.
Strategien zur Steigerung der Ausfallsicherheit und Unabhängigkeit
Lessons Learned: Wie Unternehmen ihre Cloud-Resilienz stärken können
Sowohl Cloudflare als auch Google reagierten in Echtzeit mit Notfallteams, um die Störungen so schnell wie möglich zu beheben. Innerhalb weniger Stunden konnten viele betroffene Dienste wiederhergestellt werden – aber der Vorfall hinterlässt Fragen zur richtigen Cloud-Strategie. Wichtige Punkte für Entscheider:
- Reduzierung von Abhängigkeiten: Unternehmen sollten ihre kritischen Dienste nicht ausschließlich auf einen Anbieter oder ein Speichersystem stützen. Multi-Cloud-Strategien und die Nutzung alternativer Speicherlösungen können helfen, Engpässe zu vermeiden.
- Notfallpläne und Redundanzen: Moderne IT-Infrastrukturen müssen überdacht und dafür vorbereitet werden, im Ernstfall alternative Workflows oder Fallback-Systeme zu aktivieren.
- Transparenz über die eigene Cloud-Architektur: Die Verantwortlichen sollten sämtliche Drittanbieter und ihre Rolle im Datenstrom kennen – und regelmäßig überprüfen, wie sich Störungen auf das Gesamtsystem auswirken können.
- Eigene Speicherlösungen prüfen: Unternehmen, die zentrale Dienste auslagern, profitieren davon, eigene Speicherlösungen wie Cloudflare R2 in Betracht zu ziehen, um unabhängiger und robuster zu werden.
Cloudflare hat als Konsequenz bereits angekündigt, seine laufenden Resilienz-Projekte zu beschleunigen und langfristig kritische Dienste wie Workers KV auf proprietäre Lösungen zu migrieren. Ähnliche Initiativen zeigen sich bei Google, das nach eigenen Angaben technische Nachbesserungen am Identity- und Access-Management umsetzen will.
Prävention und Fehlerquellen vermeiden: Empfehlungen für Entscheider
Die gleichzeitigen Ausfälle von zwei globalen Cloud-Anbietern sind ein Weckruf für alle Unternehmen, die auf cloudbasierte Infrastruktur setzen. Besonders in einer Zeit, in der Zero-Trust-Architekturen und flexible Arbeitsmodelle Standard werden, ist die Zuverlässigkeit der IT-Dienste geschäftskritisch. Folgende Maßnahmen empfehlen sich:
- Schaffen Sie Redundanzen und Fallback-Prozesse, um trotz Ausfällen wesentliche Geschäftsprozesse aufrechtzuerhalten.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Servicegarantien (SLAs) Ihrer Cloud-Anbieter und bewerten Sie die Vertragsgestaltung auch unter dem Gesichtspunkt von Ausfallsicherheit und Transparenz.
- Nutzen Sie Monitoring- und Alarmierungslösungen für alle geschäftskritischen Systeme, um frühzeitig Störungen zu erkennen und gezielt zu reagieren.
- Schulen Sie Ihr IT-Team regelmäßig im Umgang mit Cloud-Ausfällen und implementieren Sie standardisierte Notfallprozeduren.
Jeder Ausfall zeigt, wie wichtig es ist, proaktiv zu handeln, Risiken zu identifizieren und kontinuierlich in die eigene IT-Infrastruktur zu investieren.
Fazit: Cloud-Ausfälle als Chance für mehr Digitalisierungskompetenz
IT-Sicherheit und Resilienz als Wettbewerbsvorteil
Während sich Ausfälle bei Cloud-Anbietern nie ganz ausschließen lassen, entscheiden heute die Geschwindigkeit der Reaktion und die Qualität der eigenen Notfallpläne darüber, wie schwerwiegend die Folgen für ein Unternehmen sind. Wer jetzt die Initiative ergreift, Prozesse überprüft und bestehende Systeme modernisiert, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorsprung. Cloud-Sicherheit und Resilienz sind keine Einmalinvestition, sondern ein fortlaufender Prozess – der Schutz Ihrer Daten und Geschäftsprozesse sollte dabei immer im Vordergrund stehen.
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